Das Judasohr ist ein Pilz, der zwar das ganze Jahr über vorkommt, jetzt im Winter fühlt er sich aber besonders wohl und wir können ihn deswegen nun ganz frisch und jung finden.
Wie man hier auf dem Bild sieht, sind die Pilze oft bereift oder sogar ganz durchgefroren. Der Frost zerstört den Pilz nicht, im Gegenteil verleiht er einen ersten Wachstumsimpuls und der Pilz nutzt dann die milderen Phasen um weiter zu wachsen.
Ihre merkwürdige Form sowie die gallertartige, fast knorpelige Konsistenz hat ihnen zu ihrem Namen verholfen, sie sind Teil der Familie der Ohrlappenpilze.
Man findet sie meist auf Laubbäumen, wobei sie am allerliebsten auf dem schwarzen Holunder wachsen. In diesem Zusammenhang bekam der Pilz seinen Namen 'Judasohr', da sich laut christlicher Überlieferung der Apostel Judas Ischariot an einem Holunder erhängt haben soll.
Der Pilz ist fast weltweit verbreitet, Freunde der chinesischen Küche kennen ihn unter dem Namen 'Mu-Err' oder Chinamorchel, wobei der Pilz mit Morcheln nichts zu tun hat.
In der Tat ist er, im Gegensatz zur Morchel ein sogenannter Saprobiont, also ein Pilz, der im Wald hilft, Holz abzubauen.
Deswegen findet man ihn auch nicht auf dem Waldboden sondern auf lebenden, doch angeschlagenen Baumstämmen. Oft sind diese schon stark mit Moos bewachsen, was einen schönen Kontrast bildet.
Die Pilze können wunderbar in der Küche verwendet werden, sie gehören zu den Wenigen, die sogar roh verspeist werden könnten. Aufgrund möglicher Kontaminanten rät man aber allgemein vom Rohkonsum von Wildpilzen ab.
Die Pilze können sowohl gedünstet als auch gebraten werden. Ihr Geschmack ist mild und typisch angenehm pilzig.
Um ihre vielen Inhaltsstoffe zu schonen, wird eine kurze Garzeit empfohlen. Als Heil- und Vitalpilz weist das Judasohr, oder der Holunderschwamm, wie er auch genannt wird, eine Menge an Vitalstoffen auf. Diese sind unter anderen Vitamine des B-Komplexes, Vitamin C, Beta-Glucane, Polysaccharide und viele weitere.
Mittlerweile werden viele Studien gerade zu diesem Pilz initiiert, die Wissenschaft interessiert sich sehr für diese Stoffe und ihre Wirkungsweisen im Verbund.
Er wird vor allem zur Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes verwendet, um das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und weitere Herz-Kreislaufkrankheiten vorzubeugen. Auch werden ihm zellschützende und immunstärkende Wirkungen zugeschrieben. Es gibt auch Hinweise auf eine schützende Wirkung bei Strahlenbelastung sowie ausleitende Eigenschaften. Dazu kommen Blutdruck- und cholesterinsenkende Effekte.
Bei so vielen positiven Eigenschaften lohnt es sich, auch selbst einmal Ausschau nach diesem Tausendsassa der Pilzwelt zu halten. Das Tolle: Es gibt im Prinzip keine giftigen Doppelgänger und so können sich auch Einsteiger auf die Suche machen!
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