Schöllkraut

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling -                                                 aber das Schöllkraut schon

Heute morgen sind mir große Stauden mit strahlend gelben Blüten an der Mauer rund um das Schloß aufgefallen. 

Das Schöllkraut fängt jetzt an zu blühen und wird uns in den nächsten Monaten immer wieder mit ihrer imposanten und doch zarten Präsenz erfreuen. Der wissenschaftliche Name 'Chelidonium majus' leitet sich vom griechischen Wort Chelidon (= Schwalbe) ab, denn die erste Blüte des Krautes fällt mit der Rückkehr der Schwalben in unseren Breiten im Frühjahr zusammen. Unser heutiges deutsches Wort 'Schöllkraut' wurde über die Jahrhunderte aus 'Chelidonium' gebildet.

Am liebsten macht sich die stickstoffliebende Pflanze in ruderalen Gebieten und nahe menschlichen Siedlungen breit, sie findet häufig auch in Mauerspalten noch Platz für ihren Wuchs, wo sie besonders auffällt. Auch Archäologen wissen, dass eine große Ansammlung von Schöllkraut oft auf verfallene Gemäuer und alte Siedlungen im Boden hindeutet.

Der bekannteste medizinische Nutzen des Schöllkrauts ist die volksmedizinische Wirkung des gelb-organgefarbenen Saftes, der sich in allen Pflanzenteilen findet. Dieser wird vorsichtig auf Warzen, Schwielen und Hühneraugen getupft. Dank der antiviralen Wirkung des Saftes können hier gute Ergebnisse erzielt werden. Achtung! Der Saft ist ätzend und soll nur auf die betroffenen Hautstellen, nicht auf gesundes Gewebe gegeben werden. Auch verursacht der Saft üble Flecken auf Kleidern.

Das zu der Familie der Mohngewächse gehörende Schöllkraut wird arzneilich gegen Krämpfe im Magen-Darmtrakt und der Galle sowie bei Leberbeschwerden genutzt. 

Vorsicht! Das Schöllkraut ist giftig und darf wegen eines relativ hohen Anteils von Alkaloiden nicht unkontrolliert angewandt werden. Es gibt in Apotheken und Drogerien Präparate, die die richtige Menge an Wirkstoffen enthalten und nach Beipackzettel eingenommen werden können.

 


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